Downtown Lobberich

Werkstatt und Weinhandlung

Die oftmals beklagte Konkurrenz der Schiene durch die Straße ist auch auf meiner Anlage gegenwärtig : Direkt neben dem Bahnhof hat sich eine kleine KFZ-Werkstatt mit Tankstelle angesiedelt. Das etwas in die Jahre gekommene VERO-Modell gefiel mir noch gut genug um es nicht zu ersetzen, sondern nur ein wenig mit Farbe und netten Details zu überarbeiten. So finden wir im Hof zahlreiche fleißige Hände die zum Beispiel ein altes Motorrad reparieren oder den Wagen eines reichen Schnösels betanken und waschen, während letzterer das Ganze mit in den Taschen vergrabenen Händen skeptisch überwacht.
Hinter der Werkstatt hat sich schon ein beachtlicher Haufen mit Karosserieteilen, Schrott, alten Reifen und weiterem Unrat angesammelt.

Gegenüber der Werkstatt finden wir eine Weinhandlung. Auf der Suche nach einem ansprechenden, gut ins Bild meiner Anlage passenden Fachwerk-Modell bin ich dabei wie auch schon beim Bahnhof im Spur-N-Programm von Vollmer hängengeblieben. Im Größenvergleich mit den umliegenden Modellen (meist VERO-TT) schien mir der Bausatz einigermaßen passend. Von den etwas zu kleinen Fenstern und Türen wird der Betrachter schnell durch den detailliert gestalteten Innenhof mit gerade stattfindender Weinprobe abgelenkt.

Güterschuppen und Umfeld

Neben einigen Wohn- und Geschäftshäusern wird der mittlere Anlagenteil von einem Güterschuppen mit Laderampe dominiert. Der Schuppen ist ein inzwischen nicht mehr erhältlicher Auhagen-Bausatz, der schon von Anfang an einen Platz auf meiner Anlage hatte. Mit ein bisschen frischer Farbe, Patina und zahlreichen Details wurde auch er im Zuge der Restaurierung wieder fitgemacht.
Komplettiert wird das Ladegleis durch zwei H0-Modelle von Faller : ein Bock-Kran, der in Höhe und Breite etwas gekürzt wurde sowie ein kleinerer Lagerschuppen, der im Katalog als "TT-geeignet" angeboten wird und ohne große Veränderungen aufgebaut wurde. Ein zweiter kleiner Kran sorgt an der Schuppen-Rampe für die Beladung der LKWs.

Da wir uns hier in einem ländlichen Gebiet befinden, ist auf und neben der Laderampe jede Menge Viehzeug anzutreffen. Man findet angebundene Ziegen, Hühner in Kisten und einige Kühe, die gerade in Wagons getrieben werden. An den kleinen Ladeschuppen wurde noch ein Schweinepferch angebaut, in dem die Tiere vor dem Weitertransport eingesperrt werden. Mithilfe einer rollbaren Rampe und eines Verschlag-Wagens, bei dem die Tür herausgeschnitten und in geöffnetem Zustand wieder angeklebt wurde, lassen sich sehr schöne Verladeszenen darstellen.

Gartenbautechnisches

Gegenüber des Güterschuppens finden wir die "Gärtnerei Kahrmann" - auch dieser Name ist eine kleine Hommage an den ROKAL Gründer. Rund um die Gärtnerei konnte ich mich gartenbautechnisch so richtig schön austoben: So entstanden ein Gewächshaus und ein Frühbeet aus Klarsichtfolie und dünnen Holzleisten, außerdem zwei Komposthaufen und natürlich jede Menge Beete mit diversen Blumen und Pflanzenarten.

Da ich beim Bepflanzen des Gärtnerei-Grundstücks großen Gefallen an der Gartengestaltung in 1:120 gefunden hatte wurde auch bei einem benachbarten Wohnhaus gleich noch ein filigraner Nutzgarten angelegt.

Die meisten Pflanzen und Blumen entstanden aus Schaumstoff-Flocken oder Silflor-Material die noch den einen oder anderen bunten Farbtupfer erhielten. Kohlköpfe wurden aus zusammengerollten und eingefärbten Zigaretten-Papier gebastelt und für die Lauchstengel habe ich einer Flaschen-Bürsten-Tanne ein paar Borsten entwendet.
Die momentan recht populären Kleinpflanzen aus Kunststoff sucht man bei mir allerdings vergebens. Meiner Meinung nach sehen diese, auch nach einfärben, immer noch zu sehr nach Plastik aus und harmonieren irgendwie gar nicht mit der restlichen von mir verwendeten Vegetation (Keine Regel ohne Ausnahme : eine einzelne Sonnenblume hat es in den Verkaufsbereich der Gärtnerei geschafft !).

Die Schmiede

Am Dorfrand von Lobberich sollte ein älteres VERO-Gebäude durch ein neues, hübscheres Modell ersetzt werden. Meine Wahl fiel auf den Bausatz "Dorfschmiede" von Faller, hauptsächlich weil er noch eine schön gestaltete Backstein-Scheune beinhaltet. Der Bausatz gehört zu einer schon recht alten Reihe von Häusern, die früher einmal von der Firma WIAD als H0 Modelle angeboten wurden. Später kamen sie ins H0-Programm von Faller, heute sind sie dort allerdings als N-Modelle im Katalog zu finden. Der Grund dafür ist, dass früher viele Hersteller ihre Modelle in einem Maßstab irgendwo zwischen H0 und N produziert hatten um die Bausätze für beide Spurweiten anbieten zu können. Das kommt uns TT-Bahnern heute zu gute, denn die Gebäude passen vom Maßstab her prima auf eine TT-Anlage.

Mir war zunächst nicht bekannt, dass die Schmiede auch ein reales Vorbild hat. So war die Überraschung recht groß als ich bei einem Besuch in Rothenburg ob der Tauber nichtsahnend um eine Ecke bog und plötzlich vor diesem Gebäude stand. http://www.tourismus.rothenburg.de/sehenswert/gebaeude_plaetze/gerlachschmiede/