Im alten Anlagenteil wurden alle Berge aus Holzspanten gebaut, die dann mit Drahtgewebe und Gips überzogen wurden.
Im neuen Teil bin ich dazu übergegangen die Erhebungen mit Styrodur zu gestalten, dass abschließend mit einer dickeren Schicht Gips überzogen wurde. Die beiden untertunnelten Berge sind außerdem abnehmbar, so dass man zu Wartungsarbeiten leicht an die darunter liegenden Gleise und Weichen gelangen kann. Als weiterer Vorteil stellte sich heraus, dass die Ausgestaltung des Geländes der beiden Berge bequem am Basteltisch erfolgen konnte, was mein Rücken sehr zu schätzen wusste.
Sämtliche Felsen wurden aus Gips in Formen von Werkstatt Spörle oder auch Woodland gegossen und mit Heißkleber auf der Anlage fixiert. Das geht zügig, allerdings sollte man nicht allzu viel Kleber auf eine Stelle aufbringen, sonst zieht sich der doch nicht ganz hitzebeständige Styrodur-Untergrund an dieser Stelle beleidigt zurück.
Im Anschluss daran sind die Übergänge zwischen den einzelnen Felsstücken noch zu verspachteln, am besten ebenfalls mit Modellgips.
Dieser bindet leider relativ schnell ab, so dass hier nur wenig Zeit zur Verarbeitung bleibt. Diese lässt sich zum Glück erheblich verlängern, indem man zum Anrühren der Gipsmasse nicht nur Wasser verwendet, sondern einfach noch einen Schluck Bier mit untermischt. Ein weitere Vorteil dieser Methode ist natürlich, dass man dann eine angebrochene Bierflasche hat, deren Inhalt man nicht umkommen lassen sollte ...
Da mich der optische Eindruck der Gips-Felsen und auch das Arbeiten mit diesem Material überzeugt hatten, beschloss ich, auch Tunnelportale, Stützmauern und Kopfsteinpflaster aus Gips-Abgüssen zu gestalten. Die Formen werden zwar nur für die Baugröße H0 angeboten, sind aber meiner Meinung nach durchaus auch für TT verwendbar.
Etwas schwieriger wird es bei den Dimensionen der Tunnelportale. Hier fiel meine Wahl auf die Form des H0-Tunnelportals "Hauteng" von Spörle, wobei ich die Abgüsse dann auch noch ein wenig in der Höhe reduzierte. Vom Maßstab her sicherlich ein kleiner Kompromiss, überzeugen mich die Portale optisch jedoch absolut und schließlich sollte ja auch eine ROKAL-Ellok mit ausgefahrenen Pantographen durchpassen.
Ein echter Augenschmaus sind auch Spörle's Tunnel-Innenverkleidungen mit den Fluchtnischen.
Die Arbeit mit den Gipsformen machte sehr großen Spaß, das Material lässt sich leicht kleben, gravieren (vorher gut anfeuchten) und einfärben. Die Abgüsse können in beliebiger Menge preiswert hergestellt werden.
Auf der Anlage befinden sich zwei Seen bei denen ich das Produkt "Instant Water" von Woodland Scenics ausprobiert habe, ein Kunststoff-Granulat, dass man im Ofen schmelzen und dann gießen kann. Auf die etwas zu glatte Oberfläche wurde anschließend noch eine Schicht farbloses "Window-Color" aufgebracht, wodurch sich sehr schön Wellen nachbilden lassen und sich auch kleinere Lücken zwischen Gewässer und Ufer schließen lassen.