Die Gestaltung kleiner Details und Szenen war etwas, worauf ich mich schon während der gesamten Bauzeit der Anlage besonders gefreut habe. Es sind die Dinge, die ich auch beim Betrachten anderer Modellbahnen oder beim Lesen von Anlagenberichten am meisten schätze und bewundere, wohingegen mir persönlich Sachen wie eine aufwendige Digitalsteuerung oder kilometerlange Gleisanlagen eher unwichtig sind. Entsprechend zahlreich waren dann auch die schon während der doch 10 Jahre dauernden Bauzeit gesammelten Ideen, die dann in der letzten Bauphase der Anlage endlich umgesetzt werden durften.
So laden zahlreiche kleine Arrangements, wie z.B. Schrottplatz, Apfelernte, Holzfällarbeiten oder eine KFZ-Reparatur zum Betrachten ein. Hier gäbe es noch viel mehr aufzuzählen aber an dieser Stelle möchte ich einfach auf die Bilder verweisen. Auf dem gesamten BW-Gelände sind Gerümpel, Kisten, Fässer, Bretter, Paletten, Kabelrollen und noch vieles mehr platziert. Ein Großteil davon entstand an einigen langen Winterabenden aus Kunststoff-Resten, Draht, Holz, Pappe, so gut wie jedes Teil wurde danach bemalt und ein wenig gealtert.
Zahlreiche Gebäude, wie der Lokschuppen, das Stellwerk oder das Kompressorhaus erhielten ein Innenleben, auch wenn im Nachhinein leider nicht mehr viel davon zu sehen ist.
Die Einwohnerzahl des BW-Abschnitts meiner Anlage liegt bei etwa 90 Figuren von Preiser, Merten und Noch, sowie einigen Kühen, Rehen und Hirschen. Es gibt in TT zwar haufenweise Figurensets mit Reisenden am Bahnsteig aber eine tatkräftige Mannschaft aus Arbeitern für ein Betriebswerk zusammenzustellen war bis vor ein paar Jahren gar nicht so einfach. Die 2 oder 3 verwendbaren Sets mit Arbeitern aus dem Merten-Programm sind zwar ein guter Anfang sofern man die Herren noch schwarz einkleidet, aber damit war ich noch nicht zufrieden.
So wurden kurzerhand noch einige Angestellte des "höheren Bahndienstes" rekrutiert, ein wenig umgestaltet und zum harten Arbeitseinsatz in meinem BW verpflichtet. Hierbei handelte es sich u.a. um die Figurensets "Bahnpersonal", "Eisenbahner", "Arbeiter in Schutzkleidung" sowie einige zwangsrekrutierte "Passanten".
Zunächst wurden Schirmmützen und Helme mit Feile bzw. Bastelmesser etwas in Form gebracht, so dass sie einer normalen Eisenbahner-Kappe ähneln. Anschließend wurden allesamt schwarz oder dunkelgrau eingekleidet und dezent gealtert (ein wenig schwarze verdünnte Schmutzbrühe im Gesicht verbessert die Konturen enorm !). Manche bekamen dann noch einen Schürhaken, eine Schaufel oder irgendein anderes Werkzeug in die Hand gedrückt und ab ging es zum Kohle schaufeln, Lösche ziehen oder Lok reparieren.
Update 2015: Inzwischen gibt es von Preiser allerdings einige brauchbare Figuren-Sets mit BW-Arbeitern oder Rangierpersonal. Im Gegensatz zu den gängigenen Praktiken in unserer Wirtschaft ist es auf meiner Anlage allerdings nicht geplant, altgedientes Personal abzubauen und durch neue, billigere Arbeitskräfte zu ersetzen.